Mit dem Velo nach Mallorca

Eckdaten der Tour: Lyss – Barcelona – Fähre bis Palma – 10 Tage Vereinsferien in  Alcudia - Fähre bis Toulon - Toulon – Sisteron – Grenoble (Velo) und mit dem Zug bis nach Biel und dem Velo nach Busswil.

Die Teilnahme an den Veloferien vom VC Lyss auf der Insel Mallorca mit dem Velo zu bewältigen, war die Herausforderung für Ueli Zimmer, Res Habegger und Peter Schenkel. Für die Planung der Reise war Ueli Zimmer verantwortlich, alle Reservationen von den Hotels, Fähren und Zugtransfers wurden von zu Hause aus gemacht. Alles hat vorzüglich geklappt, an dieser Stelle noch ein großes Danke schön an Ueli.

 

Für das Strampeln und das Reisegepäck war dann jeder selbst verantwortlich. :)

1. Etappe: Lyss – Anglefort / 204 km und 1959 hm (27km/h)

Treffpunkt 07.00h Eisenbrücke Walperswil bei einem wunderschönen Sonnenaufgang. Der erste Tag war wunderbar sonnig und mit Rückenwind zum Geniessen. Höhepunkt war der Sonnenaufgang, der Mittagshalt in Copet am Genfersee und der sehr schöne Radweg bis durch Genf. Danach kam der Grüne Grenzübergang nach Frankreich mit einem knackigem Schlussanstieg bis zum Etappenort Anglefort. Wir drei waren sehr froh, dass das Reiseabenteuer endlich begann.

2. Etappe:  Anglefort – Valence / 168 km und 1258 hm (27km/h)

Der zweite Tag war wieder angenehm sonnig, und führte uns durch eine Einfache abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Landwirtschaftsbetrieben. Kurz vor Valence wurde dann die Rohne zu unserem Begleiter. Das Hotel lag direkt am Rohne Ufer mit einem Park für Skater und Spaziergänger. Das Nachtessen war in einem nahe gelegenem Steakhouse und schmeckte gut.

3. Etappe:  Valence – Montpellier / 201 km und 1127 hm (26km/h)

Das war für mich die schönste genussvollste Etappe. Der Weg führte uns mehrmals über die Rohne und auch auf dem Damm der Rohne entlang durch eine schöne Auen Landschaft. Einen Boxen Stopp gab es zudem in dem Ortskern von Üzès, unter wundervollen Platanen einem Brunnen und von Geschäften umgebenen Dorfplatz, das war Spitze! Der Rohne Radweg ist übrigens ein Favorit bei Bike Packer und Familienferien bestens beschildert und angenehm zum Fahren.

4. Etappe: Montpellier – Perpignan / 173km und 1158 hm (23km/h)

Der Höhepunkt heute war kurz vor Perpignan der Gravel abschnitt und danach die Hotelsuche…? Für die letzten 12 km brauchten wir ca. 1,5 Std. was sich auch in der Reisegeschwindigkeit nieder Schlug. Unterwegs machten wir noch eine lustige Bekanntschaft mit der Sportmietze aus Deutschland, wo schon seit 10 Tagen mit einem Pensum von 200km/Tag unterwegs war und unsere Gesellschaft und Windschatten geben zu schätzen wusste. Das Hotel war dann ganz ordentlich und mit einem guten Frühstücks Buffet war der Frust bald vergessen. Das Essen am Abend war in einem nahe gelegenem Pizza Restaurant.

5. Etappe: Perpignan – Barcelona / 195 km und 1522 hm (25km/h)

Bedeckter Himmel und Regenwolken lassen nichts Gutes erahnen. Die ganze Bedrohung erwies sich als harmloses klein Gewitter mit Nieselregen im Aufstieg über die Pyrenäen Ausläufer zur Spanischen Grenze wo wir auch wieder unsere Sportmietze aus Deutschland einholten. Dann waren wir wieder zu viert unterwegs bis in den Hafen von Barcelona. Die Anfahrt nach Barcelona durch ein sehr langes Tal war angenehm bis an den Stadtrand, und dann waren wieder viele Kreuzungen und Häuserblocks zu durchqueren bis zum Ziel Hafen von Barcelona mit Gigantischen Abmessungen. In Barcelona waren wir im Casa Vaganto untergebracht mitten in der Stadt. 

 Am nächsten Morgen war dann Ruhetag im leider schönen aber verregnetem Barcelona mit Besuch von der Markthalle und einem Museum vom Künstler Güell mit vielen Interessanten Innenausstattungen.

Das Nachmittagsessen war dann der Abschluss von Barcelona, am Abend geht es dann mit der Fähre (Einschiffung 23.30) weiter nach Palma de Mallorca. Die Autofahrer waren ungeduldig und veranstalten ein Hupkonzert bis die Fähre beladen wurde. 

Wir hatten auch noch einen ZS höchsten Grades durch einen Matrosen der Fähre der uns Lautstark anbrüllte und keiner wusste wieso…der Boden der Ladefläche war zum Teil neu gestrichen und zum Glück war die Farbe schon eingetrocknet, die Aufregung war also umsonst. Überfahrt in der Nacht mit eigener 3er Schlafkoje war perfekt. Palma de Mallorca begrüsste uns dann am Morgen um 06.30 mit einem sehr schönen Sonnenaufgang.

 1. Tag Mallorca: Palma bis Alcudia und Hotelbezug im Grupotel Maritimo /  80km

 2. Tag Regen und Hagelgewitter / ca. 50km

 

 3. Tag Col de Sabatalla (Tankstelle) - Sa Calobra und über Kloster L.Lüc – Pollenca - Aalcudia / 128km

Die Legendären Kehren von Sa Calobra. Strasse überkreuzt sich, Krawattenknoten.

 

4. Tag Puig Sant Salvator / 126km

 

5. Tag Cap Formentor soweit wie möglich und Besuch von verschiedenen Aussichtsplattformen / 66km

6. Tag Puig de Randa – Kaffee halt in Petra / 130km

7. Tag Cala Ratjada – Porto Cristo / 133km 

Üppiges Mohnblumenfeld am Wegrand.

 

8. Tag Valdemossa – Puig Major / 148km

9 Tag. Ruhetag und Verfolgung vom Radrennen Mallorca 312 mit 8000 Teilnehmer/innen!

10. Tag Start zur Abreise mit der Fähre Alcudia – Toulon 8km.

Sehr schöne und angenehme Überfahrt mit der Fähre nach Frankreich. Das Mittagessen an Bord mit weiss aufgedecktem Tisch und gutem Wein schmeckte ausgezeichnet. Die Fähre wurde vor der Französischen Küste mit einer Walfisch Familie begleitet, das Ausstossen der Luft/Wasserfontäne war speziell und interessant zu Beobachten. Die Hafenstadt Toulon hat mir sehr gut gefallen. Boden ist alles mit geschliffenem Marmor ausgelegt vom Hafen bis in die Innenstadt mit sehr vielen alten Historischen Gebäuden und einer Tropischen Bepflanzung mit Palmen und Platanen. Einfach sehr schön.

 

Die Rückreise konnte leider Res coronabedingt nicht mehr mit dem Velo machen. Er war noch mit uns auf der Fähre und im voraus gebuchten Hotel, 

aber nahm dann am Morgen direkt den Zug Toulon-Grenoble -Genf – Yverdon, was sehr schade ist. Wir wünschen dem Res sofortige vollständige Genesung, Ueli und Buschi.

6. Etappe: Toulon – Sisteron / 154km 1815hm (25km/h)

Sehr schöne Anfahrt zu den Französischen Alpen quer durch die Provence mit einer abwechslungsreichen Vegetation und markanten Gebirgszügen. Sisteron selbst ist ein historischer Festungsort mit einer Burg, Stadtmauern und Befestigungstürmen.

7. Etappe Sisteron – Grenoble / 153km 2196hm (22km/h)

Kleine Abfahrt von Sisteron auf eine Hochebene, von wo aus es dann stetig an den Talflanken entlang zu den Alpen anzusteigen begann. Die Landschaft wurde immer Karger und wurde von einem grossen gewaltigen Schiefermassiv geprägt wurde. Die Anstiege und Abfahrten durch die Berglandschaft waren sehr abwechslungsreich und schön.

Bei jeder Kamm-Überquerung hatten wir leichten Regen und zum Teil auch nasse Fahrbahnen in den Abfahrten was noch einmal volle Konzentration von uns kostete. Das Ziel Grenoble wurde schliesslich unfallfrei erreicht. 

Die Industriestadt ist eigentlich nicht besonders schön und lebt von der Stromgewinnung und Wasserkraft der Alpen. Der Abschlussabend beim Besten Italiener der Stadt wird bei uns in bester Erinnerung bleiben. 

Alles wird von Handgemacht nach alter Italienischer Tradition. Nach einem sehr guten Üppigem Nachtessen gab es noch 4 Gratis Schnapsrunden spendiert vom Chef des Lokals was bei uns sehr gut ankam, am nächsten Morgen war ja nur noch der Zugtransfer auf dem Programm. Grenoble bis Genf mit der SNCF ohne Veloreservation (was vorzüglich geklappt hat) bis Genf und von dort noch mit dem ICE Genf-Yverdon-Neuenburg-Biel und als Zugabe noch mit dem Velo bis nach Hause in Busswil.

Auf unserer Reise haben wir ca. 2 020 km und 22 060 hm zurückgelegt mit je einem Plattfuss und sonst absolut Pannen und Störungsfrei. Das Material und die verschiedenen Bikepacking-Varianten haben sich sehr gut bewährt. Sehr gerne mache ich wieder einmal einen Track mit meinem Gravelbike. Das Komoot Programm war verantwortlich für die Streckenwahl und ist bestens geeignet für eine solche Tour, wurden doch immer automatisch die Hauptstrassen umfahren und auf bestens geeigneten Nebenstrassen das Ziel verfolgt. Der Genuss ohne Verkehr und Lärm war umso grösser.  Das war für mich sicher nicht die letzte Fernfahrt, die Herausforderung und das Erreichen des Tagesziels mit seinen vielen Eindrücken werden sicher in unvergesslicher Erinnerung bleiben. Das Wetter hat für uns auch optimal mitgemacht, da wir kaum einmal nennenswert in eine Schlechtwetterfront kamen. Es war einfach toll, Mitglied einer solchen Tour zu sein. Danke an Ueli und Res.

 

Buschi